Historisches….
1. Ein Streifzug durch die Geschichte des Badminton:
Die ersten Spuren des Badminton finden sich bereits in der Zeit um Christi Geburt, dort zeigen indische Höhlenzeichnungen Federballspiele. Die Azteken kannten ein Federballspiel, das mit einer Art Lederschläger gespielt wurde. In Europa selbst fanden in der Renaissance dem Federball ähnliche Spiele, zumeist im Kreise der Adligen, größere Verbreitung. Die Spiele waren unter dem Namen „Coquantin“ oder Jeu volant bekannt.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lernten englische Offiziere in Indien das dortige Poona, die altindische Form des Federballspiels, kennen. In England wurde dieses Spiel erstmals 1872 in Badminton, dem Landsitz des Duke of Beaufort, in Gloucestershire gespielt. Im Jahr 1887 wurden die indischen Regeln durch eine Neufassung des Bath Badminton Club abgelöst.
Der erste Badmintonverband der Welt wurde 1893 in England gegründet, der auch die ersten All England Championships, allerdings nur für Herren, im Jahre 1899 ausgerichtet hatte.
1934 wurde die International Badminton Federation (IBF) als Weltdachorganisation von 9 Gründerstaaten in Leben gerufen und mit ihr auch das bis heute erhaltene Regelwerk. Deutschland wurde 1953 Mitglied. Derzeit gehören diesem Verband 145 Staaten an.
1940 führte Sir Georg Thomas den Thomas-Cup, den Herrenmannschaftswettbewerb für Nationen, ein. Die erste Austragung war 1948 beendet, der Sieger hieß Malaysia. Das Gegenstück für Frauen, der Uber-Cup, wird seit 1957 durchgeführt. Die ersten Gewinnerinnen waren im März 1957 die USA.
Europameisterschaften werden alle zwei Jahre durchgeführt (seit 1968 in den Einzeldisziplinen und seit 1972 auch für Mannschaften.
1977 wurden die ersten offiziellen Weltmeisterschaften in Kopenhagen ausgerichtet, sie finden jetzt auch im zweijährigen Rhythmus statt.
1978 führte man noch den Europacup für die besten Vereinsmannschaften ein.
Bei den olympischen Spielen 1972 in München war Badminton bereits Demonstrations-sportart. Dennoch dauerte es weitere 20 Jahre, bis es in Barcelona 1992 erstmals oympisch wurde.
2. Mitgliederentwicklung im Badminton:
Ein paar Zahlen sollen die rasante Entwicklung des Badmintonsportes in Deutschland darstellen:
Die Zahl der gemeldeten Verbandsspieler stieg in Bayern bzw. in Deutschland von 1987 7.911 bzw. 107.967 auf über 20.000 bzw. 235.000 im Jahr 2000.
Damit gehört Deutschland zu den größten Badmintonverbänden der Welt.
Die Anzahl der gewerblichen Badminton-Center entwickelte sich ebenso rasant: Während es 1988 in Deutschland 17 Center gab, waren es 1991 schon 70, 2000 wird die Zahl auf über 200 geschätzt. 1991 spielten etwa 4,2 Mio. Deutsche Badminton, im Jahr 2000 geschätzt über 5 Mio..
Nicht zu vergessen den Aufschwung im Schulsport:
Auch hier stieg die Anzahl der Badminton-Mannschaften in 1989 von 1.838 auf 1.921 in 1999.
Dies sind überzeugende Zahlen.
3. Was versteht man unter der Sportart Badminton?
Badminton ist eine der wenigen Sportarten, die Frauen und Männer zusammen spielen.
Es ist ein Spiel, das sehr hohe Anforderungen bezüglich Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft, Ballgefühl und Spielverständnis an den Sportler stellt. Auf der Stufe des Turnier-spielers zählt Badminton zu den anspruchsvollsten Sportarten überhaupt. Er benötigt die Schnelligkeit eines Sprinters, die Reflexe eines Tischtennisspielers, die Wurfkraft eines Speerwerfers, die Kraftausdauer eines Eisschnellläufers, das Konzentrationsvermögen eines Schachspielers sowie Wendigkeit, Spielwitz, Taktik und technisches Können.
Doch da nicht jeder ein Spitzenspieler werden will, muß natürlich auch nicht alles optimal vorhanden sein. Badminton ist daher eine Sportart für alle; Badmintonspielen macht vor allem Spaß. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können im Rahmen ihres persönlichen Leistungsvermögens Entspannung und Erholung finden. Geringe Verletzungsgefahr und gleichmäßige Beanspruchung des ganzen Körpers zeichnen diesen Sport aus.